Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)

Das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) ist eine Sektion der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern und sammelt Nachlässe und Archive von Autoren und Autorinnen sowie Gelehrten und Kritikern des 20. und 21. Jahrhunderts, deren literarisches Leben und Werk mit dem mehrsprachigen Kulturraum der Schweiz in Verbindung steht. Es stellt diese Bestände nach internationalen Standards für die Forschung und Öffentlichkeit bereit und fördert deren Vermittlungin Veranstaltungen und Publikationen.

Die Aufgaben des SLA werden in zwei Diensten umgesetzt.
Der Dienst Erschliessung und Nutzung kümmert sich um die Verzeichnung der Bestände in der Datenbank HelveticArchives  und die konservatorisch fachgerechte Erhaltung der Dokumente. Der Dienst führt einen Lesesaal, eine Präsenzbibliothek mit einer Pressedokumentation (1991-2010) und eine Sammlung audiovisueller Medien, die Mitarbeitern und externen Interessenten auf Voranmeldung zur Verfügung stehen.
Der Dienst Forschung und Vermittlung ist zuständig für die Vermittlung der Bestände. In nationalen und internationalen Kooperationen mit Universitäten und Stiftungen schafft das SLA Plattformen zur Diskussion kulturwissenschaftlicher und philologischer Fragen rund um das Archiv und seine Nachlässe. Es publiziert regelmässig den Newsletter Passim, das Bulletin du Cercle d’études Jean Starobinski, die Zeitschrift Quarto und Tagungsberichte wie auch diverse Monographien.

Die Archivbestände des SLA stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung und können zum Beispiel für wissenschaftliche, literarische, historische oder journalistische Arbeiten konsultiert werden.
Als junges Archiv hat das SLA den Übergang vom Speicher- zu einem im unmittelbaren Zeitgeschehen verwurzelten Funktionsgedächtnis vollzogen. Neben der Sammlung und Erhaltung herausragender literarischer Zeugnisse der vier Landessprachen verfolgt es das literarische Leben der Schweiz sowie archivbezogene Leitthemen.
Zudem organisiert es literarische Begegnungen, Kolloquien und Tagungen in Zusammenarbeit mit Forschenden und Autoren.
Durch verschiedene Ausstellungen vermittelt das Archiv seine Bestände einem breiteren Publikum: Grössere Projekte, wie beispielsweise die Wanderausstellung zu Rilke in den Jahren 2017-2018, entstehen teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen; Kleinere Ausstellungen werden im Ausstellungssaal der Nationalbibliothek in Bern durchgeführt; Ein Ausstellungskabinett mit drei Vitrinen ermöglicht ausserdem punktuelle Ausstellungen im Rahmen von Tagungen und Kolloquien.

Das SLA unterstützt Forschungs- und Publikationsprojekte an seinen Beständen, betreibt Nachwuchsförderung und ist in archivbezogenen Forschungs- und Evaluationsgremien vertreten. Es pflegt zudem Beziehungen zu Literaturfestivals, Literaturjurys und –verlagen und ist der «critique génétique», der Textgenetik und Schreibprozessforschung, der Biographik und der Editionsphilologie verbunden.