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Helena Grütter: Projektleiterin bei fadeout

Beschreiben Sie Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit und was Sie daran besonders schätzen.
Meine Arbeit in einer kleinen Agentur lässt sich zwar unter dem Schlagwort „Projektleitung“ zusammenfassen, ist aber sehr vielseitig. Projekte, das bedeutet bei uns das Umsetzen von Kommunikationsbedürfnissen unserer Kunden: Vom Firmenvideo über eine Applikation bis zur Webseite, einer viralen Aktion oder einem Kundenmagazin kann das vieles sein. Projektleitung bedeutet Kundenkontakt; teilweise von der Akquise bis hin zum Abschluss eines Projektes. Ich betreue den Kunden, sorge dafür, dass seine Bedürfnisse im Projekt umgesetzt werden und bin für die Planung der Arbeitsschritte verantwortlich. In der Umsetzung bespreche ich das Vorgehen mit der kreativen Leitung und den involvierten Personen und organisiere Drehtermine. Als Texterin bin ich auch für den Inhalt etwa eines Filmes zuständig. Hier gilt es zu erfassen, was kommuniziert werden soll und wie das am besten gelingt. Auch das Führen von Interviews gehört zu meinen Aufgaben. Ausserdem kann es auch einmal sein, dass ich selbst zur Kamera greife oder vor der Kamera stehe.

Wie sind Sie zu Ihrem heutigen Beruf gekommen?
Schon während meines Studiums habe ich für die Zeitung geschrieben sowie Praktika beim Radio und in einer Agentur in Zürich gemacht. Auch bei meinem heutigen Arbeitgeber habe ich schon während des Studiums in einer Teilzeitanstellung gearbeitet. Nach dem Studium konnte ich dort eine Festanstellung übernehmen.

Welche Fächerkombination haben Sie an welcher Uni studiert?
Ich habe an der Universität Basel Deutsche Philologie im Hauptfach und in den Nebenfächern Ethnologie und Medienwissenschaften studiert.

Was hat Sie zu einem Studium der Sprach- und Literaturwissenschaften bewogen?
Ich habe in erster Linie nach Interesse studiert. Für mich stand aber auch fest, dass ich im Hauptfach eine klassische und fundierte Studienrichtung wählen wollte. Das Germanistik-Studium war für mich DIE klassische Ausbildung im Phil.I-Bereich, welche mir die meisten Möglichkeiten offen zu halten schien.

Was ist das Wichtigste, das Sie aus Ihrem Studium für Ihre berufliche Tätigkeit mitgenommen haben?
Analytisches und strukturiertes Denken; schnelles Erfassen von komplexen Zusammenhängen und das Reduzieren dieser auf die wesentlichen Aspekte; sowie ein gewissenhafter Umgang mit Quellen und Fakten beim Recherchieren.

Welche Tipps geben Sie angehenden Studierenden der Sprach- und Literaturwissenschaft mit auf den Weg?
Wer schon ein klares Ziel vor Augen hat, sollte seine Ausbildung auf jeden Fall darauf ausrichten. Ansonsten halte ich es für sinnvoll, etwas zu studieren, wofür man eine Leidenschaft hegt. Denn das ist es, was auch später im Berufsleben gefragt ist: Engagement, Eigeninitiative und Motivation. An der Universität steht einem so viel Wissen zur Verfügung, das man sich ohne Einschränkungen aneignen kann. Diese Möglichkeit sollte man unbedingt nutzen und herausfinden, was einen wirklich interessiert! Heute würde ich stärker auch eigene Projekte und Interessen verfolgen, ohne lange zu zweifeln. So lernt man sich und die Praxis am besten kennen und schafft sich ein Netzwerk, das bei der Jobsuche sehr hilfreich sein kann.

Dezember 2014

Helena Grütter (*1984 in Basel) ist Projektleiterin bei der Firma fadeout, einer Agentur für digitale Kommunikation. Sie hat Deutsche Philologie, Medienwissenschaften und Ethnologie an der Universität Basel studiert.